Durchhalten im Schleudergang
- meingedankenfreira
- vor 5 Tagen
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Ach, dieses Jahr hat es wirklich in sich.
Mein Körper wird ordentlich durchgeschüttelt, als hätte jemand beschlossen, ihn auf Dauerschleudergang zu stellen. Kaum ist es wieder einigermassen gut, kaum habe ich dieses zarte Gefühl von Jetzt kann ich kurz durchatmen, kommt schon die nächste Welle. Und sie kommt zuverlässig, ohne Vorwarnung, ohne Rücksicht.
Heute war ich bei einem Notfalltermin. Ich bin hingegangen, um ein Ergebnis zu bekommen, das mich einerseits schockiert hat – und das ich andererseits fast schon kannte. Dieses leise Wissen im Hinterkopf, das man nicht wahrhaben will, das aber trotzdem da ist. Jetzt ist es also wieder so weit: Durchhalten. Zähne zusammenbeissen. Ein Fuss nach dem Andern, auch wenn jeder Schritt schwerfällt.
Meine Hoffnung ist, dass es sich einpendelt. Dass es besser wird. Ruhiger. Erträglicher.
Und in all dem Chaos, in all der Erschöpfung, bleibt vor allem eines: Dankbarkeit.
Ich bin unendlich dankbar für K. Ein Mensch, der mir in diesem Moment an die Seite gestellt wurde wie ein stiller Schutzengel. Sie hat keine Sekunde gezögert, als ich gesagt habe, dass ich es nicht alleine dahin schaffe. Nicht körperlich – und erst recht nicht mit der Angst, die sich querstellt, blockiert, lähmt. Sie war einfach da. Hat mich gefahren. Hat getragen, als ich es selbst nicht konnte.
Und dann ist da noch mein kleiner Kater, Leo. Gestern hat er mir auf seine ganz eigene Art gezeigt, dass er spürt, dass etwas nicht stimmt. Und heute war er die ganze Zeit an meiner Seite. Still. Beständig. Warm. Seine Nähe hat mir mehr Ruhe gegeben, als Worte es je könnten.
Ich habe ehrlich gesagt kaum noch Kraft zu kämpfen. Dieses Jahr fordert viel. Vielleicht zu viel. Aber wir wissen alle: Den Kopf in den Sand stecken funktioniert nicht. Also geht es weiter. Leise. Langsam. Schritt für Schritt.
Jetzt werde ich schauen, dass ich morgen so viel Schlaf wie möglich bekomme. So wenig Stress wie möglich. Ein kleines Aufatmen, ein vorsichtiges Sammeln von Kraft. Damit ich dann am Freitag nächsten Termin kann. Und danach – so hoffe ich – wird es sich beruhigen. Vielleicht nicht perfekt. Aber genug, um wieder ein kleines Stück Boden unter den Füssen zu spüren.
Manchmal ist das schon alles, was man braucht.



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