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Der Funke, der wartet

Liebe, Aufmerksamkeit, Zuspruch – sie sind Balsam für die Seele, Nahrung für das Herz. Sie schenken uns Kraft, lassen uns spüren, dass wir gesehen, wertgeschätzt und gehalten werden. Doch was, wenn all dies über Jahre hinweg ausbleibt?


Wenn die Tage, Monate, Jahre verstreichen, ohne dass ein liebevoller Blick, ein aufmunterndes Wort, eine zärtliche Geste uns erreicht, beginnt das innere Licht zu schwinden. Es ist, als lebte man in einem Raum ohne Sonne, in dem die Schatten langsam alles verschlingen. Ohne Wärme und Bestätigung fühlt man sich klein, unsichtbar, verloren.


In dieser Stille wächst die Sehnsucht. Nach jemandem, der wirklich hinsieht. Nach einem Blick, der sagt: „Du bist wertvoll.“ Nach einer Berührung, die flüstert: „Du bist wichtig.“ Diese Sehnsucht wird zu einem stillen Begleiter, einem leisen Ruf nach Nähe und Geborgenheit, der niemals verstummt.


Und doch – in all der Dunkelheit bleibt ein Funke. Schwach, verletzlich, aber unvergänglich. Er wartet, dass jemand kommt, der ihn erkennt, der die Geduld und die Stärke hat, ihn zu entfachen. Jemand, der nicht drängt, sondern hält. Jemand, der versteht, dass Heilung Zeit braucht und dass jede Geste der Liebe wie ein Tropfen Licht ist, der die Schatten langsam vertreibt.


Wenn dieser Mensch endlich erscheint, spürt man, wie der Funke sich in eine zarte Flamme verwandelt. Ein Prozess der Heilung beginnt – sanft, langsam, aber unumkehrbar. Liebe, Aufmerksamkeit und Zuspruch sind nicht nur schön, sie sind lebensnotwendig. Sie bauen Brücken zu uns selbst und zu denen, die bereit sind, uns zu sehen.


Vielleicht bist du dieser Mensch. Vielleicht spürst du, dass deine Stärke und Geduld gebraucht werden, um das Licht in mir wieder zu entfachen. Denn das grösste Geschenk ist nicht nur, geliebt zu werden – sondern dass jemand erkennt, dass wir es wert sind, dass unser inneres Feuer wieder brennt.


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