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Wenn der Sturm mich findet

Panikattacken sind wie ungebetene Besucher – sie kommen ohne Einladung, brechen plötzlich in mein Leben ein und hinterlassen ein Chaos aus Angst und Erschöpfung. Sie überfallen mich, oft ohne erkennbaren Grund, und rauben mir jede Kraft, jeden klaren Gedanken. Jede einzelne ist ein Kampf gegen einen unsichtbaren Feind, der mir den Atem nimmt und mich zittern lässt.


In diesen Momenten fühlt es sich an, als würde die Welt um mich herum zerbrechen. Mein Herz rast, mein Atem stockt, und mein Körper wird von einer Welle aus Angst überrollt. Ich weiss, dass keine wirkliche Gefahr besteht – und doch ist alles in mir überzeugt, dass ich den Boden verliere. Verstand und Körper arbeiten gegeneinander, und ich stehe dazwischen, gefangen in einem Sturm, der mich mit sich reisst.


Wenn der Sturm sich legt, bleibt Leere zurück. Erschöpfung. Mein Körper fühlt sich an, als hätte ich einen Marathon hinter mir. Jeder Muskel zittert, mein Kopf pocht, und selbst das Atmen scheint Mühe zu kosten. Die Angst aber bleibt – wie ein Schatten, der in den stillen Momenten lauert und mich daran erinnert, dass sie jederzeit zurückkehren kann.


Nacht für Nacht wache ich auf, das Herz zu schnell, der Atem zu flach. Gedanken kreisen, finden keinen Halt. Der Schlaf, der mir Frieden bringen sollte, wird zum Ort der Unruhe. Und so trage ich die Müdigkeit weiter, Tag für Tag, als stille Last, die niemand sieht.


Manchmal glaube ich, nicht mehr zu können. Der Druck, die Erschöpfung, das ständige Warten auf den nächsten Sturm – all das zieht an meiner Seele. In solchen Momenten wünsche ich mir nichts sehnlicher, als eine Hand, die mich hält. Jemanden, der versteht, wie schwer dieser Kampf ist. Der bleibt, auch wenn ich nichts anderes tun kann, als zu weinen.


Ich sehne mich nach dieser stillen Stärke – nach der Ruhe eines Menschen, der nicht wegläuft, wenn die Dunkelheit kommt. Nur ein Zeichen, eine Hand, ein Blick, der sagt: Ich bin da.


Bis dahin kämpfe ich weiter. Mal laut, mal leise. Jeder Moment ohne Angst ist ein kleiner Sieg. Und irgendwo tief in mir glimmt noch dieser Funke Hoffnung – dass eines Tages der Sturm sich legt, und ich wieder frei atmen kann.


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