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Weggefährten

Es war ein schöner Sommer – aber auch ein anstrengender. Einer, der mich körperlich und gesundheitlich gefordert hat, und der mich daher langsam, aber sicher auch psychisch an meine Grenzen brachte.


Und doch trat an meinem (körperlich) schlimmsten Tag jemand in mein Leben, den ich heute sehr schätze. Anfangs habe ich die Begegnung mit viel Vorsicht genossen, habe abgewogen, beobachtet, versucht zu verstehen, wie diese Person tickt. Heute weiss ich, dass sie Offenheit, Respekt und eine Tiefe mitbringt, die ich nur selten erlebt habe.


Diese Person triggert mich – ja, an manchen Punkten. Aber meist auf spielerische oder liebevolle Weise, immer vorsichtig genug, dass es nicht weh tut, sondern fast heilsam wirkt. In den letzten Tagen merke ich, dass diese Person stärker in meinem Denken und Fühlen Raum eingenommen hat.


Es fällt mir schwer, das direkt auszusprechen. Ich würde ihr am liebsten sagen, wie stark sie wirkt, welchen Einfluss sie hat. Auf gewisse Weise tue ich das sogar – aber niemals geradeaus, niemals direkt. Die Angst, etwas zu verändern, etwas zu verletzen oder mich verletzlich zu machen, ist einfach zu gross.


Spannend ist auch, dass ich in diesem Sommer eine mir sehr enge Person verloren habe. Es stellte sich heraus, dass vieles, was ich geglaubt hatte, nicht der Wahrheit entsprach. Ich kann ihr aus gegebenen Umständen nicht mal böse sein, allerdings schon etwas enttäuscht. Ich dachte, sie hätte verstanden, wo und wie ich stehe. Jedenfalls bin ich dankbar, dass diese Person meinen Weg eine Weile begleitet hat. Danke M.


Fast zeitgleich trat eben diese neue Person in mein Leben, die von Anfang an ganz anders offen ist. Sie bringt Fakten auf den Tisch, die mich manchmal schlucken lassen, die ich vielleicht nicht einmal wissen wollte. Und doch fühlt es sich anders an – tiefer, ehrlicher, intensiver.

Ich bin gespannt, wie dieser Weg weitergeht. Ich hoffe, dass ich das Ganze nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis lernen und umsetzen darf. Und es ist einfach schön zu wissen, zu fühlen, dass die Hoffnung eben wirklich auch in den schlimmsten Zeiten nicht stirbt – oder vielleicht erst mitten in ihnen erwacht.

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