Wenn Worte nicht mehr trösten
- meingedankenfreira
- 10. Juni 2024
- 2 Min. Lesezeit
Manchmal gibt es Momente, die uns bis ins Mark treffen. Momente, in denen uns plötzlich klar wird, wo wir wirklich stehen – und dieses Wissen fühlt sich an wie ein kalter Schauer, der jede Stärke in uns einfriert. Es sind diese Augenblicke, in denen das Lächeln schwer fällt, das Durchhalten fast unmöglich scheint.
Man fühlt sich allein, verloren, als würde der Boden unter den Füssen wanken. Alles, was man aufgebaut hat, scheint zu bröckeln, und an die Stelle der Hoffnung tritt Leere. Man sucht nach Halt, nach einem sicheren Ort – nach jemandem, der bleibt, wenn man selbst kaum noch stehen kann.
Und ja, es ist okay, so zu fühlen. Es ist okay, zu wünschen, dass jemand einfach da ist, still, verlässlich, mit dieser ruhigen Präsenz, die keine Worte braucht.
Aber was, wenn niemand da ist? Wenn der Halt fehlt und das eigene Echo zur einzigen Antwort wird?
Ich sage mir dann, dass es vorübergeht. Dass auch diese Dunkelheit weichen wird. Ich erinnere mich daran, dass ich schon einmal hier war – und dass ich jedes Mal wieder aufgestanden bin. Und doch… manchmal kann ich es selbst nicht mehr hören. Diese Durchhalteparolen, diese gut gemeinten Worte. Ich will sie glauben – und kann es nicht.
Vielleicht ist das der Punkt, an dem man nicht mehr kämpft, sondern einfach atmet. Nicht mehr sucht, sondern hofft. Vielleicht ist das der Moment, in dem jemand – oder etwas – das Schweigen durchbricht und uns erinnert, dass wir nicht allein sind.
Ich weiss nicht, ob du das kennst – diesen stillen Kampf zwischen Aufgeben und Weitergehen. Aber falls du ihn kennst: Dann weisst du, wie sehr ein einziger Mensch, ein einziger Blick, ein kleines Zeichen manchmal genügt, um die Dunkelheit einen Spalt weit zu öffnen.



Kommentare